Schwäbisch ist eine Dialektgruppe, die im mittleren und südöstlichen Bereich Baden-Württembergs, im Südwesten Bayerns sowie im äußersten Nordwesten Tirols gesprochen wird. Quelle: Wikipedia

 

Linguistisch gesehen gehört Schwäbisch zu den alemannischen Dialekten und damit zum Oberdeutschen. Von den anderen alemannischen Dialekten hat es sich durch die Durchführung der neuhochdeutschen Diphthongierung abgetrennt. „Mein neues Haus“ hört sich im Schwäbischen deshalb als „Mae nuis Hous“ (je nach Region) an und nicht wie in anderen alemannischen Dialekten als „Mi nüs Huus“.

 

Gesprochen in: Deutschland, Österreich (Außerfern in Tirol)

Sprecher: 820,000 Menschen

ISO 639-2: gem

Linguistische Klassifikation:   Indogermanisch Germanisch   Westgermanisch   Hochdeutsch   Oberdeutsch   Westoberdeutsch Schwäbisch

Grabenstetten / Nadine Wilmanns 25.06.2018

Die Kelten, die in den Jahrhunderten vor Christus auf der vom Heidengraben abgeschotteten „Halbinsel“ auf der Alb lebten, waren ganz schön umtriebig. Sie kauften römische Importe von Händlern aus Italien, Bernstein von der Ostsee und schafften ein florierendes Handelszentrum auf der Alb. Die Keltengruppe Riusiava widmet sich dieser Zeit und möchte sie für alle Interessierten so gut wie möglich erlebbar machen – so geschehen am Wochenende beim zweitägigen Keltenfest auf dem Gelände der Rulamanschule.

Die Vereinsvorsitzende Andrea Häussler sagt: „Wir versuchen, die keltische Zeit von 850 bis 15 vor Christus wieder aufleben zu lassen und unsere Wurzeln der interessierten Bevölkerung zu zeigen.“ Zusammen mit weiteren befreundeten Gruppen hat Riusiava ein Erlebnis-Lager mit Zelten, Lagerfeuer, Handwerker-Vorführungen und Showkämpfen zwischen Römern und anderen Kampfwilligen neben die Grabenstetter Schule gezaubert. Zwei Römergruppen, zwei Alemannische Gruppen, dazu eine Hochmittelalterliche Gruppe haben sich im Lager eingefunden.

„Wir repräsentieren die Keltische Gruppe der Spät Latène“, sagt Wolf Göz. Das seien etwa die hundert Jahre vor Christi Geburt. Als Druide, das ist ein besonders gewiefter Kelte, verkleidet heißt er allerdings Askan, „Sohn der Eiche“. Wenn man sich auskennt, kann man ihn gut von etwa den hochmittelalterlichen Kameraden unterscheiden: „Die Gewandung war der Mode unterworfen“, so Göz alias Askan. Er trägt als Druide was zu seiner Zeit wirklich in Mode war. Auch der Schmuck, wie die Gewandspange, die die Umhänge am Hals zusammenhält, ändert sich und sind bezeichnend für die jeweilige Ära.

„Wir möchten den Leuten zeigen, dass unsere Vorfahren, auch die Kelten, technisch schon sehr weit waren – wenn sie ihr Leben damals nicht gemeistert hätten, dann gäbe es uns heute nicht“, so Göz. Kinder der Rulamanschule wissen das bereits: In einer Projektwoche haben sie mit den Riusiava einen Halsreif nach keltischem Vorbild gebastelt und eine Tunika genäht. „Wir wollen die Kontinuität aufzeigen“, so Göz. „Es haben hier immer Menschen gelebt, da das Klima hier günstiger war, als weiter auf der Alb, dazu gab es große landwirtschaftliche Flächen. Vom Handel allein konnte man damals nicht leben.“ Nicht nur im Lager gab es viel zu sehen und erfahren: Auch das Keltenmuseum schräg gegenüber, um das sich der Förderverein Heidengraben und der Riusiava-Verein gemeinsam kümmerten, war für die Festbesucher geöffnet. Dort gibt es viele Original-Exponate, die in unmittelbarer Umgebung rund um den Heidengraben gefunden wurden: Schalen, Gerätschaften, Gürtelteile, ein blauer Glasring, perfekt rund und nahtlos geformt – „bis heute weiß man nicht, wie der gemacht wurde“, sagt Häussler. Einige besonders wertvolle Fundstücke sind nur als Kopie im Museum: die Originale sind im Stuttgarter Landesmuseum und werden immer wieder an internationale Museen verliehen.

Auch der Heidengraben selbst konnte natürlich im Rahmen des Festes genauer inspiziert werden: jeweils Samstag- und Sonntagnachmittag gab es eine ausgiebige Führung am Heidengraben. „Wir wollen unmittelbar am Heidengraben dessen Geschichte erlebbar machen“, sagt Göz. Auf dem Festgelände sorgten rund 70 kostümierte Teilnehmer für authentische Stimmung, verkauften Lederwaren, Schmuck und Essen und beantworteten Fragen der Besucher.

Höhepunkte waren die spektakuläre Feuershow am Samstagabend, eine Modenschau der Kelten, Römer und Alemannen und Showkämpfe „zwischen Römern und den übrigen Barbaren“, so Göz. Traditions-Handwerker in einer Drechselwerkstatt und im Bogenbau demonstrierten den Gästen die Handwerkskunst. „Handwerker wollen wir nächstes Mal noch mehr hier haben“, sagt Göz, der bereits die Wiederauflage des Fests im Sinn hat.